Lurche & Reptilien im Garten
Neben den schön anzusehenden Schmetterlingen sind die Lurche und Reptilien
nicht jedermanns Sache. Die zarten, grasgrünen Laubfrösche sind da noch am
schönsten, finde ich. Sie sind sehr zahlreich in unserem Garten und der Umgebung
zu finden. In einer Gewitter-schwülen Nacht können Hunderte von ihnen den Sound
des Urwalds in unser mecklenburgisches Dorf bringen.
Das habe ich vor 20 Jahren geschrieben. Die Laubfrösche wurden mit den Jahren
immer weniger, seit 2018 war nicht einer mehr im Garten zu finden.
Da die Ligularien, oder deutsch Kreuzkräuter, gern von Insekten besucht werden, ist der Tisch
für den Laubfrosch auch immer gedeckt. Im Sommer und
Herbst sitzen sie in den Sträuchern und Stauden. Wenn man sich zu laut
im Garten unterhält provoziert sie das zum Quaken, was ja eher ein
Keckern ist, falls es dieses Wort überhaupt gibt.
Ausguck auf einer vertrockneten Blüte.
Einmal fand ich 5 Laubfrösche eng beieinander in
einer Seidenpflanze, die auch viele Insekten anlockt. Die Seidenpflanze
(Asclepias syriaca) wurde von Karl Förster auch als "Stauden-Gummibaum"
bezeichnet. Sehr schön kann man sehen, dass
Laubfrösche ihre Farbe ändern können, von strohgelb bis dunkelgrün und
sogar schmutziggrau. Das Letztere tritt wohl ein, wenn es dem Fröschlein
sehr dreckig geht, z. B. in Gefangenschaft. Bemerkenswert ist bei den
Laubfröschen meines Gartens die geringe Fluchtdistanz. Das heißt man
kann sie mühelos in die Hand nehmen und sie springen auch nicht gleich
weg.
Ganz anders sieht das bei den Wasserfröschen aus. Sie sitzen sehr
zahlreich am Ufer meines kleinen Teiches und springen bei einer Distanz von etwa
2 Metern allesamt ins Wasser. Auf den Seerosenblättern fühlen sie sich
offensichtlich sicherer.
Der Wasserfrosch hat im Sommer auf seiner gras-grünen Haut eine schwarze
Zeichnung.
Im zeitigen Frühjahr, wenn noch alles braun ist, hat er eine gute Tarnfärbung,
ebenfalls bräunlich.
Zum Quaken benutzen die Wasserfrösche Schallblasen links und rechts des Kopfes.
Manchmal lese ich in Gartenzeitungen von Wasserfroschkonzerten, die die Nachbarn
belästigen. Meine Wasserfrösche, mindestens 20 in allen Größen, quaken sehr
selten! Sind sie zu jung? Wer weiß was?
Ein seltsames Trio, zwei Wasserfrösche und vorn eine Rotbauchunke. Ob die
Frösche wohl die kleine Unke fressen? Groß genug wäre ihr Maul.
Unken sind nicht so zahlreich wie die Laub- und
Wasserfrösche, aber man sieht sie auch schlechter. Ihre Unkenrufe sind
im Sommer zu hören, aber nie lästig.
Die Rotbauch-Unke war früher häufiger im Gartenteich zu hören.
Grasfrösche und Moorfrösche versammeln sich im zeitigem Frühjahr am nahen
Dorfteich zur Hochzeit. Die Männchen färben sich blau.
Grasfrösche und Moorfrösche sind braun und schwer zu unterscheiden.
Links ein Grasfrosch und rechts ein Wasserfrosch. Was sie wohl in den
Funkienblättern treiben? Sie werden doch wohl nicht auf Schneckenjagd gehen?
Da wo Frösche sind, fehlt auch ihr ärgster Feind nicht, die
Ringelnatter. Sie ist sehr scheu, und wenn ich zum Teich komme, rettet
sie sich vom Sonnenbad am Ufer in das Wasser, wo sie bald unter den
Seerosenblättern verschwindet.
Eine junge Ringelnatter. Ringelnattern sind deutlich durch die
halbmondförmigen, hellgelben Flecken am Kopf von allen anderen Schlangen zu
unterscheiden.
Wohl gerade aus dem Ei geschlüpfte Ringelnatter.
Gut getarnt unter Stauden und kaum für den Gartenfreund sichtbar tut
die Erdkröte ihr gutes Werk und
frisst die Schnecken im Garten. Nur leider ist ihre Vermehrungsrate weit
geringer als die der Schnecken. Obwohl so viele Kröten im Garten dann
auch nicht so schön wären?
Die Knoblauchkröte (Pelobates fuscus) ist nur halb so groß,
wie die Erdkröte und viel schöner.
Die Molche sieht man nur sehr schwer im Teich, da sie oberseits eine gute
Tarnfärbung haben.
Bei den Molchlarven sieht man gut die Kiemen und die zarten Beinchen.
Etwa 20 erwachsene Molche habe ich beim letzten Ablassen des Wassers im Teich
gezählt. Es werden auch nicht mehr, weil schon die Larven der Molche schlimme Raubtiere
sind. Hier im Bild im Aquarium frisst eine größere Larve die kleinere.
Einen Teil ihres Lebens verbringen die Molche an Land. Sie sind sehr selten
zu finden. Im Herbst sind sie in der Nähe des Teiches wenige Zentimeter
unter der Erdoberfläche zu entdecken, z. B. beim Stauden umpflanzen.