Pilze
Überall steht geschrieben, man kann die meisten Sträucher radikal zurück schneiden,
auch "auf den Stock setzen" genannt.
Bei einer Haselnuss habe ich das vor einigen Jahren gemacht. Sie hat auch wieder
kräftig ausgetrieben, doch jetzt ist ihr Wurzelstock vom Riesenporling (Meripilus
giganteus) befallen. Einige Triebe sind schon trocken. Ob ich sie wohl retten
kann? Ich werde mal bei der Gartenzeitung anfragen.
Auch einen Flieder habe ich zurückgesetzt und nun ist er voller Pilze und hat
kaum geblüht.
Im Auftrag der Redaktion der Garten Zeitung
schrieb mir Prof. Dr. G. Proeseler:
"Der Riesenporling Meripilus giganteus kommt
im Allgemeinen an der Stammbasis, an Stümpfen oder Wurzeln verschiedener
Laubbäume und Sträucher, insbesondere der Buche, vor. Fast ausschließlich lebt
er saprophytisch, das heißt, er ernährt sich von abgestorbener organischer
Substanz. Seine auffallend großen Fruchtkörper können von Juli bis November
beobachtet werden. Ist ein Baum oder Strauch durch andere Einflüsse bereits
geschwächt, bzw. weist Wunden als Eintrittspforten für den Pilz auf, so kann ein
Wandel von der saprophytischen zur parasitischen Lebensweise erfolgen. Auch für
einige andere Pilze trifft dies zu, welche Obstgehölze schädigen. Eine
unmittelbare Bekämpfung der holzzerstörenden Pilze an lebenden Gehölzen ist
leider nicht möglich. Befindet sich der Befall im Anfangsstadium, so kann nach
dem gründlichen und tiefen Ausschneiden der Pilzfruchtkörper sowie einer
Desinfektion der Wunden eine Heilung erreicht werden. Da das Pilzmyzel jedoch
vielfach bereits tief in den Wurzelkörper eingedrungen ist, bleibt nur eine
Rodung des gesamten Baumes oder Busches. Vielfach kann die Wurzel nicht
vollständig aus dem Boden ausgegraben werden. Es wird deshalb das Abdecken der
Stubben mit Erde und Übergießen mit 5 %iger Harnstofflösung empfohlen, was die
weitere Bildung von Pilzfruchtkörpern unterbindet und zu einem schnellen
mikrobiellen Abbau des Holzkörpers führt."
Ich habe erstmal nichts unternommen und der Haselstrauch hat den Pilzbefall von
selbst überwunden.
Die prachtvolle Herbstfärbung des 30 Jahre alten Wilde Wein ist ein wundervoller
Anblick. Doch plötzlich und völlig unerwartet stirbt er. Im ersten Jahr
vertrockneten einige Zweige, im zweiten Jahr erfolgte ein mickriger Austrieb und
im dritten Jahr war die ganze Stolz des Hauses tot. Nach Auskunft der Redaktion
der Gartenzeitung könnte es sich um Verticilliumwelke handeln. Die Verticillium-Welke
ist eine Pilzkrankheit von Pflanzen. Sie wird ausgelöst vom Pilz Verticillium,
einem bodenbürtigen Welkepilz, d. h. er kommt im Boden vor und befällt von dort
aus die Pflanzen. Leider kann man
nichts machen. Bevor ich das wusste habe ich einen Wilden Wein nachgepflanzt. Er
ging im zweiten Jahr ein.
Der Wilde Wein im 2. Jahr.
Mehltaupilze an Filipendula ulmaria 'Plena' ausgerechnet zur Blütezeit sind wenig zierend.
Der Mehltau hat im trockenen Frühsommer 2008 den ganzen Bestand von Symphytum
grandiflorum 'Wisley Blue' überzogen. Auch nach Rückschnitt wurden die neuen
Blätter befallen.
Pilzbefall an Pulmonaria saccharata 'Frühlingshimmel' lässt die Blätter
schwarz werden.
Interessanterweise ist nur die Eine, links im Bild, von zwei genetisch
identischen Pflanzen befallen.
Man sollte es nicht glauben, aber auch Wildstauden, wie hier C. palustris 'Alba'
werden von Schädlingen nicht verschont.
Im Bild Befall mit Blattfleckenpilzen (Cercoseptoria
calthae) an einer erst in diesem Jahr gekauften Pflanze. Hoffentlich wird nicht
mein ganzer Bestand befallen.
Der Bestand von Caltha palustris rund um den Teich hat nichts
abbekommen, wie man sieht.