Aster novae-angliae, die bis mannshohe Raublattaster oder Neuenglandaster kommt aus "Neuengland", d. h. aus dem Nordosten der USA, wo
wir sie zusammen mit Goldruten entdeckten. Sie unterscheidet sich von der Glattblattastern durch ihre Behaarung und dadurch dass sie etwas eher blüht. Beide zusammen in einem terrassennahem Beet vereint, sind eine letzte Nahrung für die überwinternden Schmetterlinge und für uns Menschen ein letzter Blühhöhepunkt im Garten und wenn man so will auch eine letzte Nahrung für die Gärtnerseele.
Die meisten Raublattastern schließen ihre Blüten nachts und bei
schlechtem Wetter, das sogenannte "Krallen". Deshalb sind sie
nicht so gut für Blumensträuße geeignet. Auch müssen sie im Garten
sonnig stehen, um ihre Blüten gut zu öffnen. Im September/Oktober zur
Blütezeit gibt es schon lange Schatten von großen Bäumen oder vom Haus,
die man beim Pflanzplatz der Raublattastern beachten muß.
Hervorzuheben ist ihre
Gesundheit besonders die Mehltauresistenz im Vergleich zu A.
novae-belgii. Trotzdem sind die unteren Blätter zur Blütezeit meist
gelb-braun oder schon abgefallen. Das kann man durch Vorpflanzung
anderer Stauden kaschieren oder man kürzt im Frühsommer die äußeren
Triebe eines großen Horstes auf 15 cm. Überhaupt sollte man das Kürzen
der Triebe zur Erhöhung der Standfestigkeit viel öfter anwenden. Ich
traue mich meist nicht, weil ich befürchte, dass sie dann zu spät
blühen. Es gibt ohnehin einige Stauden, die es hier im Nordosten in
manchen Jahren nicht mehr schaffen vor den ersten größeren Frösten im
November zu erblühen.
Es gibt etwa 50 Sorten von A. novae-angliae und 300 Sorten von
A. novae-belgii gegenwärtig in den Staudenbetrieben zu kaufen.
Aster novae-angliae 'Purple Dome' ist ein Wildfund aus Nordamerika
und die wohl einzige nur kniehohe A. novae-angliae. 1994 erhielt sie ein Diplom der Internationalen Staudenunion
ISU. Bei mir im Nordosten blüht sie leider nur sehr zögerlich auf und "krallt" sehr
stark.
Die Fachleute empfehlen, die Horste nach 2 bis spätestens 5 Jahren zu
teilen und neu aufzupflanzen. Die Zeit hatte ich während meines
Arbeitslebens nicht, und deshalb wachsen meine Herbstastern schon mehr
als 30 Jahre !! am selben Ort. Natürlich haben sich einige schwächer
wachsende und hochgelobte Sorten verabschiedet und andere prächtig
entwickelt. Aber das gehört für uns zum naturalistischem Gartenstil, zum
pflegeleichten Wildstaudengarten.
Raublattastern zusammen mit Goldruten im Nordosten der USA.
Herbstastern und Verwandte in meinem Garten.
Die verschiedenen Herbstastern geben der Staudenwiese in meinem Garten
noch einmal Farbe.
Mein Garten
am frühen Morgen, wenn die Blüten der Raublattastern noch geschlossen
sind. Dieses Foto wurde von der Zeitschrift "Mein schöner Garten" im
Oktoberheft 2008 auf Seite 12 veröffentlicht.
Rechts 'Purple Dom' eine hochgelobte Neuanschaffung 2008. Die
halbhohen Herbstastern sind sehr wertvoll, weil man ihre Blüten viel
besser sehen kann als bei den mannshohen. Außerdem sind sie sehr
standfest. Leider öffnen
sich die Blüten von 'Purple Dom' nur sehr zögerlich, vor allem im Vergleich mit einer
Glattblatt-Aster (links).
Auch im sonnigen Herbst 2011 zeigt die 1994 von der
Internationalen Staudenunion diplomierte Sorte 'Purple Dom' nach wie vor "krallige"
Blüten.
In der Staudensichtung (Gärtner-Fachzeitschrift 3/2010 Seite 44) bekam sie nur einen Stern als gute Sorte wegen ihrer Wildheit.
Das sie nur in heißen, trockenen Jahren zuverlässig blüht, wurde
bestätigt.
Also ist diese "unausgeschlafene" Aster nichts für meinen Garten im Nordosten.
Raublattastern sind Schmetterlings-Magneten, hier gleich drei
verschiedene Arten: Kleiner Fuchs, Tagpfauenauge und Admiral.
'Barrs Blue'
'Herbstschnee'
'Rudelsburg' ist nur etwa brusthoch, man kann ihre Blüten von oben
sehen.
'W. Bowman' Sämling?
'Violetta'
'Rubinschatz'
'Paul Gerber' wird als karminrot oder violettrot eingestuft.
'Rosa Sieger'
Herbstasternbeet im Raureif