Hemerocallis citrina, die kniehohe Zitronen-Taglilie aus Mittelchina und Japan ist ein alter Gartenschatz. Ihre Wurzeln sind nicht verdickt und somit nicht durch Wühlmäuse gefährdet. Sie wird auch als Duft-Taglilie bezeichnet oder auch als Zitronengelbe Taglilie. Es wird von einem wunderbaren Duft berichtet auch Duft nach Zitrone. Sie blüht im Juli.
Es gibt die var. citrina und die var. vespertina. Synonym ist H. thunbergii. Nach http://www.hemerocallis-species.com/HS/Species/ci_ve_d.htm soll H. citrina var. vespertina im Unterschied zu H. citrina keine rötliche Blattbasis haben und auch nur schwach duften. Bei meinen Pflanzen trifft das zu.
Im Kuju Hochland fand ich H. citrina var. vespertina nur sehr vereinzelt. Mein japanischer Kollege meinte scherzhaft, die japanischen Taglilien seien Nachtlilien und tatsächlich berichten einige Quellen, dass sie am Abend aufgehen und am Vormittag bereits schließen.


H. citrina var. vespertina im Kuju Hochland, Japan.

 
H. citrina wächst seit 1980 in unserem Garten. Nicht immer sind die Blütenblätter so schön zurückgeschlagen.


Im Sommer 2011 entdeckte ich bei einer Staudengärtnerin eine völlig andere H. citrina, die ich zu meinen alten pflanzte. Meine bisherige Zitronentaglilie hatte ich 1980 bei Karl Förster gekauft. Vorn die Alte mit größeren und weiter zurückgebogenen Blütenblättern. Hinten die Neue, die wahrscheinlich die var. vespertina ist.


Besonders deutlich unterschiedlich ist die Verzweigung, die bei der Neuen (var. vespertina) sehr weit unten am Stiel beginnt (rechts im Bild). Die Alte verzweigt eher nestförmig (links). Die Alte hat eine rötliche Blattbasis und die Neue nicht. Also könnte die Neue die H. citrina var. vespertina sein, die ich bereits in Japan fand.


H. citrina var. vespertina


Auf der Floriade 2012 in Venlo, Niederlande wurde ein großes Beet mit H. citrina gezeigt. Deren Blütenknospen hatten einen dunklen Kopf und die Blütenblätter hatten außen einen braun-rötlichen Streifen. Die Blütenstiele waren ebenfalls dunkler als die meiner H. citrina bzw. H. c. vespertina.