Hemerocallis middendorffii, die Amur-Taglilie kommt aus Nordostasien und ist der Hemerocallis-Hybride 'Maikönigin' sehr ähnlich. Sie ist aber relativ leicht zu identifizieren, da bei ihr die Knospen am Stängelende ohne Verzweigung in Hüllblättern wie in einem Körbchen sitzen.
Sie hat keine verdickten Wurzeln, was sie offensichtlich unattraktiv für Wühlmäuse macht. Sie wächst auf Wiesen und an Gehölz-Rändern, liebt Sonne und auch etwas Schatten, sowie feuchten Boden, ist aber auch sehr genügsam. Sie blüht im Mai.


In unserem Garten bringt sie zusammen mit 'Maikönigin' frühzeitig im Mai kräftiges Gelb in die Pflanzung.


Im Sommer 2011 war es sehr nass und die Amur-Taglilie blühte ein 2. Mal Anfang September. Das bestätigt auch Manfred Merz: "Bei guter Nahrungsversorgung und einer reichlichen Wassergabe erscheint im Spätsommer noch eine Nachblüte." Ich denke damit ist auch klar, dass diese Pflanze eine echte Amur-Taglilie ist.
Allerdings blüht dieses Jahr auch noch eine andere gelbe Wildart nach, wahrscheinlich H. lilioasphodelus. Unter http://www.hemerocallis-species.com/HS/Species/mi__d.htm findet man eine Beschreibung, die auf die hier gezeigte Taglilie passt.


Die Taglilie blühte bis Ende Oktober und was ich Mitte November entdecken konnte, sehen Sie oben; Blüten z. T. an verdrehten Stängeln oder ganz aus der Wurzel. Es war schon ein verrücktes Jahr 2011!


  
  
Die Knospen sitzen am Stängelende ohne Verzweigung in Hüllblättern wie in einem Körbchen.


Die Hemerocallis 'Maikönigin' ist verzweigt.
 
  
Von der Verzweigung bis zur Knospe sind es maximal 3 cm, falls es überhaupt eine Verzweigung gibt.


'Maikönigin' ist länger verzweigt.


Die Wurzeln sind nicht verdickt, wie bei anderen Taglilien und daher nicht Wühlmaus gefährdet.