AUGUST
Reichlich Gelb im August durch Sonnenauge,
Sonnenblumen, Sonnenhut, Sonnenbraut und Goldrute.
Drei wertvolle Neuanschaffungen 2017: zwei niedrige Wasserdost (Eupatorium
maculatum 'Humble' und
Eupatorium dubium 'Baby Joe') und ein
niedriges Sonnenauge (Heliopsis helianthoides
'SunnyWink'). Diese
niedrigen Formen passen besser ins Wiesendesign meines Naturgartens.
Im August sind neben blühenden Stauden auch schon die ersten braunen
Samenstände, wie hier von Telekia
speciosa, zu sehen.
Die bereits im Juni erblühten Gräser schmücken den August mit goldenen
Ähren.
Trockne Wiese im August mit Phlox, Indianernessel und schwefelgelben
Greiskraut (Senecio doria)
in der Bildmitte.
Die hohen Präriestauden rund um den Teich haben im August ihren Blühhöhepunkt, wie
Wasserdost, Silberkerze, Sonnenblume, Scheinaster und Goldrute...
...sowie Mädesüß, Kandelaber-Ehrenpreis und Goldkolben.
Die gelben
Goldkolben (Ligularia) sind die Wappenblumen des August. Es sind mächtige Stauden, die
sehr alt werden können. Man findet sie selten in den Gärten, weil sie viel
Feuchtigkeit brauchen. Das Ufer unseres natürlichen Teiches ist ein idealer
Pflanzplatz.
Die Froschbeobachtungsbank am Teich
Vorn der rosa
Glockenknöterich (Polygonum campanulatum),
hinten weißer Wasserdost und Kamtschatka-Mädesüß
(Filipendula
kamtschatika) im
Abendlicht.
In der trocknen Wiese sind Roter (Echinacea
purpurea) und Gelber Sonnenhut (Rudbeckia
fulgida) , sowie zahlreiche Gräser
bestimmend.
Phlox und Indianernessel kommen ebenfalls aus der Prärie.
Die weißen Blüten der Präriekerze (Gaura
lindheimeri) schwirren über der Pflanzung.
Hier in der Bildmitte...
...und hier links oben im Bild.
Hier übernimmt das Pazifische Schleierkraut (Gypsofila
pacifica) den duftigen Eindruck.
Wenn relativ hohe Stauden am Wegrand stehen, hat man das Gefühl durch eine
Wiese zu gehen. Ganz rechts das Ochsenauge (Telekia
speciosa) und dahinter der rote Kerzen-Knöterich (Polygonum
amplexicaule).
Der August wird in Amerika auch als "Yellow Daisy Month" bezeichnet, und in
der Tat, es ist der Monat der gelben Blüten von Sonnenblume, Sonnenbraut,
Sonnenhut, Sonnenauge u. a.
Die Duft- oder auch Blaunessel,
Agastache rugosum 'Blue Fortune, bringt im August
das Blau in den Garten.
Den trockenen Teil des Gartens beherrschen im August die niedrigeren Präriestauden:
Rudbeckia, Echinacea, Helenium und Helianthus. Die Etagenerika (links im
Bild), oder auch Gelenkblume genannt (Physostegia virginiana), sah im
trocknen Juli 2010 sehr schlecht aus. Ich werde sie näher am Teich pflanzen.
Die Stauden-Sonnenblumen (Helianthus decapetalus 'Soleil d' Or') blühen sehr lange
im Präriegarten. Auf einer USA-Reise (siehe Stauden in der Natur/Virginia)
haben wir viele verschiedene Sonnenblumen entdeckt.
Die "Wappenblumen" des Monats August in unserem Garten sind die Ligularien, auch Kreuzkraut, Greiskraut
oder Goldkolben genannt. Es sind sehr stattliche und nicht zu übersehende
Stauden. Nur feucht muss es sein und/oder schattig, sonst schlappen sie im
Hochsommer. Ideale Pflanzen für den Sumpf-Garten.
Die Sorten 'Weihenstephan' und 'The Rocket' (im Bild rechts) werden bei mir
am Teichrand mehr als 2 m hoch. Ligularien sind ein Leckerbissen für die Schnecken.
Besonders in den letzten "Schneckenjahren" war es furchtbar anzusehen,
wenn man nichts unternimmt. Interessanterweise sind die
Ligularia hessei
bis zum Skelett abgefressen, während
L. bockii,
L. fischeri und die
Sorten von L.
stenocephala, 'Weihenstephan' und 'the Rocket' kaum von Schnecken angefressen
werden.
Etwas besonderes ist der schwefelgelbe Tungusische Goldkolben (Ligularia
tangutika). Er wuchert
mit knollenartigen Ausläufern und sollte in einem großen Kübel gepflanzt
werden.
Kerzenligularien
können durchaus auch in voller Sonne stehen, wie hier
Ligularia
veitchiana. Allerdings ist der Teich nur 5 m entfernt und sie stehen
gewissermaßen mit den Wurzeln im Wasser. Ligularia
veitchiana blüht als Letzte der Gattung Ligularia. Den Anfang
machte L. palmatiloba bereits im Juli.
Im Bild sieht man das Zusammenspiel von Gräsern und Blattschmuckstauden, das
Karl Förster Harfe und Pauke nannte.
Im Schatten des Hauses wachsen Blattschmuckstauden, die aber bereits im
Frühjahr geblüht haben.
Zwei weitere große Helden am Gartenteich sind der Blutweiderich (Lythrum
salicaria) und der Rutenweiderich
(Lythrum virgatum) , treffend
auch als Feuerkerzen bezeichnet. Beide sind nicht einfach zu
unterscheiden. Ihre verholzten
Stängel sind die Garantie dafür, dass sie bei Sturm nicht umfallen, ganz
im Gegensatz zu den ebenso großen Ehrenpreis (Veronica longifolia), der auch als Blauweiderich
bezeichnet wird und dem Gilbweiderich (Lysimachia punctata).
Auf der Wasseroberfläche blüht das schön himmelblaue Hechtkraut (Pontederia
cordata). Im feuchten Bereich der
Teichumgebung wachsen sehr viele monumentale Wildstauden, ein
Pflegevorteil für einen großen Garten. Stellen Sie sich vor auf 1000 m²
würden hier kleine Gebirgspflänzchen wachsen. Das wäre ohne Hilfe wohl
kaum zu pflegen.
Abendlicht am Teich mit Kerzen-Goldkolben verschiedener Arten, Kerzen-Knöterich und den Kerzen
des Blutweiderichs.
Das andere "Ufer" des Teichs mit den gleichen Pflanzen. Im
Hintergrund Wasserdost (Eupatorium
fistulosum,
maculatum und dubium.
Die Seerosen müssen oft ausgedünnt werden, damit die Blätter schön auf der
Wasserfläche liegen.
Die zinkgelben Blüten, links im Bild, gehören zu
Senecio doria. Die
Gattung Senecio habe ich erst jetzt nach 40 Jahren für meinen
Garten entdeckt. Da fällt mir Foersters Spruch ein: "Für nur ein Leben ist
der Garten zu groß." Rechts das gelbe Sonnenauge (Heliopsis
helianthoides).
Erste Nebel können schon im August den Garten verzaubern.
Auch Spinnen weben bereits ihre Netze und leuchten im Tau. Auf dem Hochseil
wird gleich eine Elfe tanzen. Die Samenstände, hier der Rittersporn, werden
in unserem naturalistischen Garten nicht zurückgeschnitten. Getreu dem Motto
von Piet Oudolf: "Auch der Tod gehört in die Pflanzung und Braun ist auch
eine Farbe."
Ende August ist
der Auftritt der gelben Großstauden: Goldrute, Sonnenblume, Sonnenhut,
Sonnenbraut und später Kerzen-Ligularien. Sie füllen das Gartengemälde
zusammen mit dem Purpur-Wasserdost und den immer noch blühenden
Blutweiderich.
Dieser Anblick fasziniert mich immer wieder. "Gartenbühne"
oder "begehbares Gemälde" sind Begriffe, die nur andeuten, worin die
Faszination besteht. Ich weiß es auch nicht sicher. Es ist wohl die
Harmonie, die ein nach natürlichem Vorbild gestalteter Garten ausstrahlt.
Weiter zum September.